Freitag, 13. April 2007

LICHTBILDER zeigt: Störung Ost – Subkultur in der DDR. Filmpremiere und Kurzfilmprogramm.

Nekrolog

Offiziell gibt es keine Subkultur in einem totalitären Staat. Dass in der DDR jenseits des vorgeschriebenen sozialistischen Realismus aber sehr wohl eine autonome Kunstszene existierte, beweist LICHTBILDER mit Störung Ost. Eine Dokumentation über und Kurzfilme aus den frühen 1980er Jahren zeigen kritische und oppositionelle musikalische und filmische Werke, die die offizielle Kulturpolitik unterliefen. Premiere feiert dabei die 35-minütige Dokumentation I'm Me – Punk in der DDR. Außerdem: Eindrücke und kurze filmische Ausdrücke aus dem DDR-Untergrund, die Walter Ulbrichts Forderung „Wir wollen keine abstrakten Bilder mehr sehen!“ offensichtlich missachten.

Deutlich wird in der Dokumentation I'm Me – Punk in der DDR von Christina Laußmann, Julian Keck, Marcel Dietzmann und Stefan Strittmatter, dass auch vermeintlich subkulturelle Szenen von der Stasi unterwandert waren. Trotzdem gelang es Bands wie Planlos, Namenlos oder Wutanfall, ihren Frust und ihre Aggressionen über das Leben im sozialistischen Staat auf illegalen Hinterhofkonzerten hinauszuschreien. Zeitgenössisches Super-8-Material und Fotos zeigen Auftritte, die weit entfernt davon sind, „Mut und Zuversicht“ zu verbreiten, wie es die Delegierten auf der 5. Tagung des Zentralkomitees der SED von „volksverbundener Kultur“ gefordert hatten.

Menschen


Kaffee Burger
13. April 2007 / 21h / 3 Euro

Filmmuseum Potsdam
Koreanischer Film
Lichtbilder. Ein Kurzfilmabend.
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